Grabsegnung Klesheim-Grab 4. Feber 2015

Restaurierung des kulturhistorisch bedeutsamen Grabmals des Baron Anton von Klesheim am Stadtpfarrfriedhof St. Stephan in Baden.
Im Rahmen einer feierlichen Grabsegnung durch Pfarrer Leopold Steyrer wurde das mit hohem Aufwand restaurierte Grabmal von Baron Anton Klesheim am Stadtpfarrfriedhof St. Stephan wieder der Öffentlichkeit übergeben. Bürgermeister Kurt Staska würdigte die beispielhafte Initiative des Vereins Vestenrohr-Karlstisch, der unter Obmann Heinz Müller die Restaurierung über Anregung von DI Peter Homola und Peter Aschauer durchgeführt hatte.

Heinz Müller stellte die Persönlichkeit des Baron Klesheim und seine Bedeutung für Baden vor. Er betonte, dass dieses neue Vereinsprojekt nur mit der Unterstützung der Stadt und zahlreicher privater Sponsoren sowie durch die hohe fachliche Kompetenz der Badener Betriebe Kössler und Ramberger realisiert werden konnte. DI Peter Homola referierte über die kulturhistorische Bedeutung des Grabmals als Beispiel für eine vornehme Grablegung des 19. Jahrhunderts.

Das Grab – ein sogenanntes ewiges Grab – befand sich lange Jahre in desolatem Zustand und bedurfte einer dringenden Sanierung, für die sich eigentlich niemand zuständig fühlte. Da das Grab aber nicht nur wegen der bekannten Persönlichkeit des Baron Anton von Klesheim, sondern vor allem wegen seiner kulturhistorischen Bedeutung erhaltenswert schien, fasste der Verein Vestenrohr-Karlstisch – von seinem Statut her der Erhaltung heimischer Kulturgüter verpflichtet – den Beschluss, eine umfassende Sanierung in die Wege zu leiten.

Baron Anton Klesheim (1812-1884)
Baron Anton von Klesheim wurde am 9.2.1812 in Peterwardein als Sohn eines k.k. Hauptmannes geboren. Der österreichische Dialektdichter wollte – obwohl klein und verwachsen – ursprünglich Schauspieler werden und debütierte an den Volksbühnen in Preßburg und Pest. Bereits 1837 gab er seinen ersten Gedichtband „Steyersche Alpenblumen“ heraus, dichtete dann mundartlich weiter und trat als Interpret seiner Dialektgedichte 1846 zuerst in Pest und Wien, dann in den österreichischen Provinzen und selbst an deutschen Höfen mit großem Beifall auf. Es erschienen von ihm u.a. „Schwarzblattl aus´n Wienerwald“, „Bildl in Holzrahmeln“ „´s Schwarzblattl auf Wanderschaft“ und „Das Mailüfterl“. Der Dialekt Klesheims ist eigentlich der wienerische, und er wusste sehr komisch dadurch zu wirken, dass er die städtischen Gewohnheiten aus bäuerischen Gesichtspunkten betrachtete.

Er besuchte Baden öfters und lebte zunächst in der Annagasse 273. Seine letzte Adresse war Palffygasse 33, wo er am 6.7.1884 starb. Er bekundete, dass er hier in Baden begraben werden möchte:“i bin eigens nach Baden zog`n, in Baden will i sterb`n“.
An Baron Klesheim erinnern in Baden die Klesheimstraße und in Pfaffstätten die Klesheimwarte.

Im Bild: Bürgermeister KommR Kurt Staska mit Heinz Müller, Pfarrer Leopold Steyrer und
DI Peter Homola

(siehe auch Presse 2015)
P.S.: Die Realisierung dieses Projektes wurde ermöglicht durch: Stadtgemeinde Baden, Eduard Kössler GmbH, Metall Technik Ramberger GmbH, Volksbank Wien-Baden, August Breininger, Gerhard Petric, Univ. Prof. Dr. Karl Zweymüller, Dkfm.Gernot Purtscher, Josef W. Brunner, Oslo, und zahlreiche anonyme Spender sowie durch die Mitglieder des Vereins Vestenrohr-Karlstisch.
4.2.2015

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